5. Smart City Logistik Kongress auf Schloss Ettersburg
Ein Schloss, eitel Sonnenschein und quasi das Who-is-who der E-Mobile-Hersteller – das ist der Smart City Logistik Kongress auf Schloss Ettersburg. Das Treffen der Smart-Logistiker ist aber keine Fahrzeugshow, sondern vielmehr die Plattform für den Austausch zwischen Herstellern, Dienstleistern und Anwendern. Flankiert durch die Forschung, vertreten durch die Fachhochschule Erfurt und die Universtäten Jena und Duisburg-Essen, diskutieren die Entscheider und Wissenschaftler über tragfähige Konzepte für die Stadtlogistik.
Fokus: e-Mobilität auf der letzten Meile
Die Frage, wie die Belastungen durch Lärm, Verkehr und Abgas verringert werden können, ist besonders für die letzte Meile der Postlogistik ohne Frage ein zentrales Zukunftsthema. Dabei geht es nicht nur um die E-Mobilität als sichtbare oder besser unsichtbaren Antrieb der Entwicklung – gerade die Optimierung und Digitalisierung der Prozesse der Zustellung haben gerade Hochkonjunktur. Das wollen auch die regionalen Postdienstleister nicht verpassen. Sie stellen sich vielmehr in die erste Reihe, mit unserem Partner LVZ Post aus Leipzig und der Sächsischen Zeitung, deren hausinternes Logistikunternehmen PostModern ebenfalls zu unseren Partnern gehört, arbeiten am Forschungsprojekt SMART DISTRIBUTION LOGISTIK, kurz SDL.
Impressionen vom 5. SCL-Kongress auf Schloss Ettersburg 2018
Zeitungslogistiker sparen Kosten & Zeit – und das umweltschonend!
Hier geht es um den möglichst wirtschaftlichen Einsatz von Elektro-Fahrzeugen in der Medienlogistik. Und dabei geht es logischerweise nicht nur um Brief und Paket, sondern auch um Zeitungen, Zeitschriften und Werbeprints. Mit kleinen, elektrisch angetriebenen Fahrzeuge kann hier eine hervorragende Ökobilanz erzielt werden. Im Feldversuch mit dem Paxster, einem E-Mobile aus Skandinavien, konnten herausragende Ergebnisse erzielt werden.
Beispiel für Tour
Montagleichte Tageszeitung mit wenigen Beilagen |
Samstagschwere Tageszeitung mit vielen Beilagen |
Mittwochschwere Tageszeitung mit vielen Beilagen + Werbezeitung |
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Eckdaten der Tour | Briefkästen 170 Anzahl Stopps: 156 Zustelldichte: 17,2 Briefkästen/km Gesamtgewicht: 28 kg |
Briefkästen 183 Anzahl Stopps: 168 Zustelldichte: 18,5 Briefkästen/km Gesamtgewicht: 49 kg |
Briefkästen 381 Anzahl Stopps: 334 Zustelldichte: 36,3 Briefkästen/km Gesamtgewicht: 63 kg |
Arbeitszeit | Einsparung bis zu 12 % | ||
Normales Zustellfahrzeug | 2,3 Std. | 2,46 Std. | 4,13 Std. |
Paxster | 2,05 Std. | 2,21 Std. | 3,63 Std. |
Verbrauchskosten | Einsparung bis zu 86 % | ||
Normales Zustellfahrzeug | 3,05 € | 3,18 € | 3,51 € |
Paxster | 0,43 € | 0,45 € | 0,48 € |
Diese Zahlen lassen sich natürlich nicht nur mit dem Einsatz der elektrisch betriebenen Zustellfahrzeuge erzielen. Vielmehr nutzt SDL die Möglichkeiten der digitalen Arbeitswelt. Mit Hilfe intelligenter Planung und systemischer Umsetzung können die Kosten derart gesenkt werden, dass schon ab dem ersten Einsatzjahr mit schwarzen Zahlen gerechnet werden kann. Über eine selbstlernende Systemplattform plant der Tourenmanager gemischten Flotten so, dass alle kostenverursachenden Faktoren – Fahrzeuge, Personal, Ware und Hubs –einbezogen und auf unterschiedlichen Ebenen verändert, angepasst und optimiert werden. Neben der technischen Entwicklung versuchen LVZ Post und PostModern parallel Geschäftsmodelle zu entwickeln, die eine Mehrfachnutzung der Fahrzeuge und die damit verbundene weitere Steigerung der Wirtschaftlichkeit zum Ziel haben.
LVZ Post testet E-Mobil-Spezialisten VXT
Derzeit läuft auch ein Feldversuch von LVZ Post in Leipzig mit dem Marktneuling VXT an. Der E-Mobil-Spezialist aus Tschechien hat einen Kleintransporter im Repertoire, der ähnlich dem Paxster auf normalen Routen, auch Überland, eingesetzt werden kann. Vorteil des VXT eVans gegenüber dem Paxster: mit einer fast doppelt so hohen Höchstgeschwindigkeit sind auch Überlandrouten problemfrei umsetzbar. Spannende Entwicklungen im Bereich E-Mobilität!