Innenstadtlogistik Huckepack – Mikro-Hub plus E-Mobile
Paris gilt als Stadt der Liebe – derzeit ist sie aber auch Testgelände für ein interessantes Logistikprojekt von DACHSER und dem französischen Karosseriebauer Libner. Die Idee, das kleinere E-Mobil im Lkw zum Einsatzort zu transportieren, erscheint als Adaption gängiger Lösungen. Bei vielen Logistik-Trucks sind Gabelstapler am Heck ein häufig gesehenes Accessoire – nun also auf elektrischer Basis. Der Logistikriese aus Deutschland geht aber noch einen Schritt weiter. Der Truck dient nicht nur als Transportmittel für das Zustellfahrzeug sondern kann gleichzeitig als Micro-Hub eingesetzt werden.
E-Mobile-Kooperation von Libner und DACHSER
Geparkt am Rande der Innenstadt und Fußgängerzonen könnte der Truck beliebig nachbeliefert werden – das „Austragen“ übernimmt der Kleinst-E-Truck von Libner. Hinzu kommt, dass das Micro-Hub auch durch E-Bikes und andere E-Mobile angesteuert werden kann. Dadurch verringern sich nicht nur die Wege und das Verkehrsaufkommen, sondern es werden Lieferzeit-Fenster und Ad-Hoc-Lieferungen möglich, die derzeit nur in der Planung existieren. Und alles im Sinne der Stadtbewohner ohne Abgas oder Lärm.
Entlastung der Straßen von Paris – Testphase erfolgreich
Derzeit wird das Prinzip in Paris getestet. Gefördert durch die Weltstadt, die immer mehr unter den Abgasen und den damit verbundenen Problemen leidet, übernimmt der DACHSER-Libner-Huckepack-Truck die Zustellung im 14. Arrondissement. Die Erfahrungen sind durchweg positiv – Anwohner und Urlauber sind gleichermaßen angetan von der umweltfreundlichen Variante der letzten Meile. Das Zustellfahrzeug beliefert Geschäft und Lokale. Bis zu 700 Lieferungen sollen schon durchgeführt worden sein. Dabei sind die Daten des E-Vehikels beeindruckend:
- 2,50 Meter kurz, extrem wendig
- Transportgewicht: max. 600 Kilogramm
- Geschwindigkeit: bis zu 50 km/h
- Reichweite mit einer Batterieladung: 120 km
- 19t-Huckepacktruck mit Platz für bis zu 15 Paletten
- Im Lkw integrierte Nachlade-Batterie für E-Mobil
Die Beurteilungen der Fahrer fallen, laut DACHSER, durchweg hervorragend aus. Sowohl die Flexibilität des Transports vom Laster aus, als auch dessen Funktion als „Zwischenlager“ überzeugen im Alltag von Paris.
Potentiale für die Paketdienste
UPS hat es mit seinem Pilotprojekt in München schon vorgemacht – Micro-Hubs sind die Zukunft der letzten Meile. Gepaart mit den verschiedenen elektrisch betriebenen Zustellfahrzeugen wäre der Huckpack-Truck eine noch flexiblere Lösung. Quasi gestaffelt nach Gewicht und auch Frequenz könnten die Pakete auf die größeren oder kleineren Fahrzeuge verteilt werden. Neben den eingesparten Emissionen würden auch Parkplatz- und Lärmprobleme der Vergangenheit angehören.
Mit den enormen Entwicklungspotentialen, die durch den Onlinehandel in puncto Sendungsaufkommen, im Blick bildet diese Huckepackvariante eine interessante, weitere Variante der „grünen“ letzten Meile. Naturgemäß wären in Deutschland noch verschiedene Entscheidungsträger einzubinden – etwa die Kommunen, die Stellplätze für die entsprechenden „Micro-Hub“-Trucks ausweisen müssten. Aber alles in allem entwickelt sich die umweltschonende Technik für den finalen Zustellabschnitt derzeit rasant und vielfältig – wir bleiben für Sie am Ball!