Last Mile – Paket-Drohne: Pro & Contra
Postprodukte - München
Das Thema Drohnen ist seit mehreren Jahren Bestandteil jeder Messe und jedes Kongresses, der im Logistikbereich etwas auf sich hält. Die mit einem oder mehreren Rotor(en) versehenen, kleinen, teilweise autonom fliegenden Geräte sollen in naher Zukunft die Abgabe beim Kunden revolutionieren. Im Folgenden erfahren Sie die aktuellen Erfolge der Technologie, wo die Vor- und Nachteile liegen und natürlich die möglichen Synergien für die Private Post!
Paket-Drohnen – eine Entwicklung nimmt Fahrt auf
Die Erfolgsmeldungen bei den Paket-Drohnen reißen dabei nicht ab. Mitte Dezember vermeldet Amazon die erfolgreiche Just-in-Time-Lieferung mittels Drohne in der Nähe des englischen Cambridge. Und damit hat das Unternehmen den Einsatzbereich für die erste Generation der Paketbienen auch schon umrissen. Zielgruppe ist die ländliche Bevölkerung, die, bedingt durch die Ferne zur urbanen Logistikinfrastruktur, kaum eine Möglichkeit hat, Same-Day-Delivery oder sogar Same-Hour-Delivery für sich in Anspruch zu nehmen.
Amazon meldet erste Auslieferung
Das kann sich mit den Drohnen ändern – gestoppte Zeit zwischen Verpackung und Zustellung für den Versuch (noch in der Beta-Phase) in England war 13 Minuten. Ein enormer Erfolg – auch wenn er ein paar kleine Schönheitsfehler hat. Denn laut Vereinbarung mit Flugaufsichtsbehörde Großbritanniens dürften die Drohnen nur am Tag, bei schwachem Wind, guter Sicht und Temperaturen über Null fliegen. Damit sind die Flugzeiten für Großbritannien doch sehr eingeschränkt.
Pro & Contra Drohnenzustellung
Frankreichs fliegende Pakete – DPD mit erster Fix-Verbindung
Der KEP-Logistiker DPD hat ebenfalls Fahrt aufgenommen. Seit Ende der vergangenen Woche verbindet eine Paket-Drohne im Linienbetrieb einen Paketshop mit einem entlegenen Industriegebiet in der Provence in Südfrankreich. Die Luftfahrtbehörde in Paris hat die dauerhafte Erlaubnis erteilt. Nun fliegt die Drohne wöchentlich diese Route.
Die Eckdaten dieses Feldversuchs unter Echtbedingungen sind vielversprechend – 15 Kilometer Entfernung, 3 kg Nutzlast, Absturzabsicherung. Zielsetzung laut DPD: Ergänzung der normalen Zustellung für Bergregionen oder Inseln.
Deutschland ist derzeit auch Testland – die DHL übt in der Gemeinde Reit im Winkl mit der Überbringung von Medikamentenbestellungen und testet verschiedene Möglichkeiten der urbanen Drohnenzustellung.
Private Post bedroh(n)t?!
Welchen Einfluss hat diese Entwicklung nun auf das Segment der privaten Postdienstleister? Bisher scheint, auch bedingt durch die noch nicht abschließend geregelten Standards, ein Einsatz von Drohnen außerhalb des Bereiches der Möglichkeiten zu liegen.
Doch die Zeit spielt hier quasi zugunsten der Geduldigen. Aber eine Bedingung muss schon jetzt geschaffen werden. In der privaten Postlogistik muss eine klare Modernisierung und Digitalisierung durchgezogen werden – warum? Weil dann eine Integration von Drohnen, Robotern oder anderen technischen Neuerungen nur eine Frage der Anbindung ist und keine konzeptionelle Sache mehr. Das beschleunigt die Erweiterung des Portfolios, erhöht die Effizienz der Umsetzung und spart dadurch Geld und Zeit.
Gerade hier liegen auch die Stärken der führenden Postlogistik-Middleware hybriLOG®, die den Lebenszyklus der einzelnen Postprodukte optimal abbildet, die Distributionskanäle synchronisiert und dabei das System standardisiert für neue Technologien offen hält. Falls Sie Fragen dazu haben, vereinbaren Sie einfach einen persönlichen Termin – unsere Experten helfen gern weiter!