Paketzusteller direkt anrufen: DHL Österreich testet!
In der Sache ist das Problem alltäglich – der Empfänger einer Paketsendung kommt nach Hause und findet die Paket-Benachrichtigung im Briefkasten. Im Ergebnis also gleich zwei negative Folgen: Der Zusteller hat die Sendung nicht ordentlich zustellen können und muss noch in die zugehörige Servicestelle – der Empfänger muss eben dorthin laufen, um sich sein Paket zu holen.
Wunschzeitfenster oder veränderbare Zustelladresse sind da eine schöne Lösung, aber wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, hilft das doch nicht mehr, oder? Doch, findet die DHL und hat einen interessanten Service zur Reife gebracht – den „Anrufservice“. Der heißt natürlich moderner: „DHL Zusteller direkt“.
Wunschzeitfenster als „Second Service“
Mit diesem Service können ab sofort österreichische DHL-Kunden den Paketzusteller unterwegs anrufen, um einen neuen Liefertermin abzusprechen. Die Handynummer des Paketboten findet der Kunde auf der Benachrichtigungskarte. Paket-Empfangen nach Wunsch mal anders.
Vorteile für Kunden (und Zusteller)
Die Vorteile sind nicht schwer auszumachen. Solange der Zusteller noch auf seiner Tour ist, kann er quasi fliegend den neuen Zustelltermin dazwischen gelegt bekommen. Bei einer dynamischen Routenplanung und entsprechender Digitalisierung im Postunternehmen kein Problem! Zudem erhöht sich die, bei verschiedenen Unternehmen nicht unwesentliche, Zustellrate des Austrägers. Außerdem wird der Empfänger extrem stark gebunden, denn der eigentliche Bezahlservice wird zu einem „Good-Will“-Service, der dadurch hervorragend wahrgenommen wird.
In Österreich lässt sich das Modell nun erstmal gut testen, da DHL vor Ort keine eigenen Fahrer sondern Subunternehmer beschäftigt. Wer nicht ordentlich mitmacht, könnte also schnell seinen Vertrag mit der Austria DHL los sein.
Problemzone genervter Zusteller
Die lichten Momente der Lösung sind natürlich auch andersherum deutbar. Die Paketzusteller, eh schon sehr stark belastet, würden zusätzlich während ihrer Arbeitsroutine unterbrochen werden. Hinzu kommt, dass ein telefonischer Kundendienst, den dieses System implementiert, mit enormen Ausbildungsaufwänden verbunden sein. Ein perfekter Kommunikator fällt auch in der Postbranche nicht vom Himmel.
Es ließe sich hier natürlich gegensteuern – mit Sicherheit ein Kalkül für den „Feldversuch“ der DHL in Österreich. Wenn der Kundendienst den „Mobilfunk“-Anruf entgegennehmen würde, und wie dynamisierter Optimierung der Route einen nochmaligen Zustellversuch schlicht in den Fahrweg des Zustellers einbindet, wäre die Praktikabilität gegeben.
Technik muss Produktzyklus des Paketes digital abbilden
Die Ansprüche an die technischen Voraussetzungen sind hier jedoch nicht zu verachten. Denn allein die Rückmeldungen des Fahrzeuginhaltes, die Genauigkeit der Scanvorgänge und die enormen Datenmengen müssen hierbei Beachtung finden. Im Ergebnis scheint dieser Service, selbst mit dazwischen geschaltetem Kundenservice, nur etwas für die ganz Großen.
Aber warum eigentlich? Zu Ende gedacht benötigt ein regionaler Postdienstleister, wie etwa die BWPost oder CITIPOST nur eine komplett durchdrungene, umfassende Digitalstrategie. Wird das Paket in seiner Gänze und während seines gesamten Annahme-, Lager-, Transport- und Zustell-Zyklus begleitet, wären sämtliche Voraussetzungen von Seiten der Datenbasis realisiert. Und käme nun eine dynamisierte Touren- und Routenplanung hinzu, wäre der Stand erreicht, auf dem gerade DHL firmiert. Wir bieten mit unserer Komplett-Software genau diesen ganzheitlichen Ansatz, der gemeinsam mit unserem Partner PLT Software, eine optimale Zustellqualität herstellt – fragen Sie doch einfach mal nach einem Termin!