Test für Lastenfahrrad gefällig? Mit Raumfahrt-Unterstützung!
Emissionsfrei, leise und flexibel – Lastenräder haben sich für die KEP-Branche auf der letzten Meile als sinnvolle Ergänzung zum konventionellen, motorisierten Fuhrpark erwiesen. Gerade in verkehrsgeplagten Innenstädten können kleinere Sendungen so umweltfreundlicher und effizienter zugestellt werden als mit klassischen Diesel-Transportern. Bei vielen Postdienstleistern gehören die alternativen Transportmittel inzwischen zur Flotte. Alle Unternehmen, die Pedelecs noch nicht als Zustellfahrzeug nutzen, aufgepasst: im Rahmen eines Forschungsprojektes des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) kann derzeit unkompliziert und ohne finanzielles Risiko getestet werden.
Umweltministerium initiiert Lastenfahrrad-Tests
Noch bis Ende 2019 läuft das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) geförderte Mobiltätsprojekt „Ich entlaste Städte“, mit dem der gewerbliche Einsatz von Lastenrädern etabliert werden soll. Es richtet sich vornehmlich an kleinere und mittlere Unternehmen, auch der City-Logistik, die den Umstieg auf das ökologisch vorbildliche Transportmittel ausprobieren wollen. Für eine Nutzungspauschale von 1 Euro pro Tag stellt das DLR die Testräder bis zu vier Monate lang zur Verfügung. Das Repertoire des Projektes umfasst derzeit 17 Lastenrad-Modelle verschiedener Hersteller und Bauformen.
Aus Sicht der KEP-Dienstleister sind vor allem die beiden Schwerlasträder interessant, zweispurige Hecklader – sogenannte Trikes – die mit E-Antrieb ausgestattet und für große Zuladungen geeignet sind. Das Modell „Musketier“ des deutschen Herstellers Radkutsche punktet im Großstadtdschungel besonders durch seinen kleinen Wendekreis. Es bietet ein Ladevolumen von 1.300 Litern bei 180 Kilogramm Nutzlast. Noch eine Nummer größer fällt das Evolo Z2 aus. Das Trike aus Spanien fasst stattliche 2300 Liter und kann (inklusive Fahrer) bis zu 300 Kilogramm transportieren. Damit haben beide Modelle deutlich mehr Kapazitäten als beispielsweise die Cubicycles der DHL.
Evolo Z2
- Hersteller: Evolo (Spanien)
- E-Antrieb: Pedelec 25 (Tretunterstützung bis 25 km/h)
- Transportkapazität: 2.300 Liter
- Nutzlast (Zuladung + Fahrer): 300 kg
- Länge/Breite/Höhe: 3.250mm/1.080mm/1.990mm
- Akkuleistung: 1.450 Wh
Radkutsche Musketier
- Hersteller: Radkutsche (Deutschland)
- E-Antrieb: Pedelec 25 (Tretunterstützung bis 25 km/h)
- Transportkapazität: 1.300 Liter
- Nutzlast (Zuladung + Fahrer): 180 kg
- Länge/Breite/Höhe: 2.770mm/1.100mm/1.750mm
- Akkuleistung: 828 Wh
DHL Cubicycles
- Hersteller: Velove (Schweden) & Flevobike (Niederlande)
- E-Antrieb: Bafang Max (Tretunterstützung bis 25 km/h)
- Transportkapazität: 1.000 Liter
- Nutzlast (Zuladung): 125 kg
- Länge/Breite/Höhe: 3.050mm/860mm/1.600mm
- Akkuleistung: 600 Wh
Wer den Nutzen von Lastenrädern für den eigenen Paketdienst kostengünstig testen möchte, sollte sich noch bis Mitte 2019 für das im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) geförderte Projekt bewerben. Und wer sich zuvor noch genauer informieren oder einen der Lastenesel Probe fahren möchte, kann am 6. Juni in Mannheim die letzte Station der bundesweiten Roadshow besuchen, die das Projekt vorstellt.